Crazy shit!

Ich liebe Schuhe. Wirklich. Sehr. Allen voran Stiefeletten. Dem Kauf von hübschen Lederstiefelchen kann ich eigentlich nie widerstehen, auch wenn sie in sehr ähnlicher Ausführung bereits bei mir zu Hause stehen. Ich liebe überdies den Duft von frisch gemähtem Gras im Frühling, gleissende Sommertage mit vor Hitze flimmernden Strassen und raschelnde, bunte Herbstwälder. Natürlich liebe ich Mädelsabende und weinselige Gespräche mit meinem Herzblatt und ich liebe Musik. Oh, wie ich Musik liebe. Ohne Musik könnte ich nicht leben.
Ich liebe Erdbeeren und kaltes Cola aus der Dose. Ich liebe es, im Bett zu lesen bis mir die Augen zufallen. Ich liebe das atemraubende Gefühl von eiskaltem Wasser im Gesicht. Ich liebe es, planlos durch fremde Städte zu flanieren und so zu tun, als wäre ich eine Einheimische. Ich liebe das Leben. Das tat ich schon immer. Doch seit dieser Bub, das Kind, mein Sohn, in einem stundenlangen, unbeschreiblich brachialen Akt aus mir rausgeschossen ist, hat die Liebe eine neue Dimension erreicht.
Sie ist nun eine Urgewalt in meinem Alltag. Quasi eine von einem Vulkanausbruch ausgelöste Lawine, die eine Tsunami verursacht – jetzt nicht im Sinne von Katastrophe sondern von Glück, dänk. Es ist, als wäre die Liebe in meinem Leben bislang eine hübsche Briefmarke gewesen und nun ist sie 360-Grad-super-full-HD inklusive Soundsystem mit Subwoofer und ich steh mittendrin. Crazy shit!
Es ist ein LSD-Liebes-Rausch: Liebes-Schwälle umnebeln mich und wabern in mich rein. Ich kann sie anfassen, riechen, spüren, diese Liebe. Sie bringt mich zum Lachen, zum Weinen, sie macht mich sehnsüchtig und glücklich und ungeduldig, aber auch extrem geduldig und neugierig und oftmals auch ziemlich müde. Plötzlich ist mein ganzes Leben fetter, triefender, kitschiger, gewaltiger denn je. Die Liebe quillt aus mir heraus wie das Fett einer Wurst über der Glut.
Ich bin komplett besoffen vor Glück über dieses Kind, das mir die Seele öffnet und mir eine Welt zeigt jenseits all dessen, was ich mir jemals hätte vorstellen können. Und trotzdem: Ich habe da kürzlich ein paar Stiefeletten gesehen, die stehen in dieser Ausführung noch nicht in meinem Schuhschrank. Ob es Liebe ist?
Dieser Beitrag wurde am 1. März 2017 um 13:57 veröffentlicht. Er wurde unter Babykram abgelegt und ist mit , , , , , , , , , , , getaggt. Lesezeichen hinzufügen für Permanentlink. Folge allen Kommentaren hier mit dem RSS-Feed für diesen Beitrag.

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